mame - wat is dat denn ?

kannst du mit einem der folgenden bilder etwas anfangen ?

und möchtest du das feeling zuhause wieder erleben ? dann ist mame für dich die chance. mame ist ein emulator, der die schönsten klassiker - aber auch moderne cabinet games auf deinen heimischen rechner bringt. oder wenn du verrückst genug bist: auch in deinen keller mit einem selbst gestalteten cabinet.

wie kommt man dazu...

durch zufall bin ich auf einen artikel in der c't gestossen (c't 2012-12), in der ein bericht über das selber bauen eines arcade automaten stand. ich konnte den gedanken einfach nicht mehr los werden, wie cool das wohl ist, im eigenen keller einen automaten aus der "guten alten zeit" zu haben. Und den auch noch selber entwerfen und bauen zu können...

ich überlegte nur kurz um dann zu dem schluss zu kommen: das probierste auch. und als ich dann im netz nachlesen konnte, dass es bereits seid zig jahren viele gleichgesinnte gibt, gab es kein halten mehr.

erste tests

zuerst wollte ich wissen, ob ich überhaupt die nötigen pc hardware voraussetzungen erfülle. denn dafür extra einen rechner und monitor zu kaufen fand ich dann doch etwas übertrieben.

pc hardware

ich hatte noch ein altes notebook mit xp sp2 und einen 17'' tft. erstmal prüfen, ob mame mit der hardware zurechkommt.

  • aktuelle mame version runterladen
  • installieren
  • ein spiel runtergeladen
  • mame starten
  • gefreut: es klappt !
die konfiguration in mame ist supereinfach. bin ich sofort mit zurecht gekommen. nach kurzem ausprobieren ein paar weiterer spiele fand ich heraus, dass es bei meinem rechner besser sei, die auflösung zu reduzieren. es ruckelte doch etwas...
nach umstellung auf 800x600 war alles super ! zumal die meisten arcade games mit weit weniger laufen...

mame gui

dann las ich in diversen foren, dass es cool sei, über das mame noch eine gui zu setzen. wozu ? das fragte ich mich. klappt doch auch so einwandfrei...
habs dann einfach ausprobiert. habe mir MaLa heruntergeladen und war sofort begeistert. mit etwas geduld und lesen der faqs und der wiki seiten hab ich eine konfiguration hinbekommen, mit der sich diverse emulatoren (also nicht nur mame - habe auch testweise virtual pinball und einen c64 emulator probiert) einbinden lassen. dann hab ich noch die jukebox funktionen aktiviert, so dass im menue immer mucke läuft. MaLa kann mach mit eingenen skins und layouts al gusto anpassen. habe mich erstmal in den mameroom verliebt. fand ich irgendwie ganz cool, dass auch die uhrzeit angezeigt wird.

fazit

nachdem also die ersten tests erfolgreich waren, hab ich das notebook so konfiguriert, dass beim starten automatisch mein mame user angemeldet wird und MaLa gestartet wird. so muss man nach einschalten des stroms nicht noch irgendwo rumklicken.
und die musik donnert ebenfalls gleich los !

so weit, so gut ! jetzt kommen die nächsten spannenden fragen...

weitere vorplanungen

nachem das alles so gut geklappt hatte, musste ich mir jetzt über folgende dinge gedanken machen:

  • wie soll mein cabinet aussehen ?
  • welche form ?
  • marquee beleuchtet oder nicht ?
  • für wieviele spieler ?
  • wie designe ich marquee, panel und bezel ?
  • wie drucke ich das aus ?
  • woher bekomme ich buttons und joysticks und was man sonst noch so braucht ?

das cabinet

um da ein paar eindrücke zu bekommen habe ich mir nochmal im netz angeschaut, wie andere das gelöst haben. nun muss ich allerdings sagen, dass ich zwar handwerklich etwas begabt bin - aber weiss gott kein begnadeter schreiner. das machte mir dann doch etwas angst, als ich die fantastischen cabinets aus dem internet sah. ob ich das wohl auch so hinkriegen würde ? ich vertraute einfach auf meine bisherige devise, wonach ich immer gut mit einer 80% lösung leben konnte. is ja nur im keller zum daddeln - und da ist es eh dunkel...
also weiter mit den recherchen nach brauchbaren "kopiervorlagen" (man muss das rad ja nicht immer neu erfinden). es ist ja echt erstaunlich, was sich menschen so alles einfallen lassen. da sind bauanleitungen vom ausschlachten alter original caninets bis hin zum gaming tisch basierend auf einem IKEA schrank - wow !

dabei bin ich dann auf der seite von martin hängen geblieben, die sehr viele meiner fragen beantwortet hat - aber natürlich gleich deutlich mehr aufgeworfen hat.
@martin: vielen dank nochmal für deine unterstützung. ohne die hätte ich vielleicht aufgegeben...

ich habe mich dann entschieden, die form so zu übernehmen und das als basis zu nehmen
zunächst wollte ich martins "tastaturklappe" durch eine schublade ersetzen (die idee stammt aus dem c't artikel). allerdings fragte ich mich, wozu ich die denn überhaupt benötige. wenn man mal an maus und tastatur ranmuss - was eher selten vorkommen soll - dann würde es mir nix ausmachen, die untere tür zu öffnen und dann die geräte kurz rauszunehmen. wozu gibt es schliesslich usb verlängerungen...
soweit die idee, sich einen für mich schwierigen arbeitsschritt zu sparen - ob sich das rächen wird, zeigt sich später.

panel hardware

schnell war klar, dass ich unbedingt zwei spiele gleichzeitig spielen lassen möchte. aber wieviele buttons braucht man denn ?
für die normalen arcade games reichen 2-3. will man aber noch ein paar fighter daddeln, sollten es schon 5-6 sein.
dazu kommen dann noch die "obligatorischen" buttons für 1 spieler start oder 2 spieler und den münzeinwurf. den münzeinwurf wollte ich über einen echten münzschlitz realisieren. aber braucht man da für zwei spieler auch zwei schlitze ?
und was ist, wenn ich flippern will. da braucht man natürlich zwei buttons an der seite.
im endeffekt habe ich mich jetzt für folgenden aufbau entschieden (bild mit der anordnung folgt):

  • 5 buttons pro spieler
  • 2 buttons für start spieler 1 und 2
  • 2 buttons zum flippern
  • 1 münzeinwurf (coin 1)
  • 2 kleine buttons zum regulieren der lautstärke
  • 1 kleinen button für ESC
  • 1 kleinen button für pause
  • und natürlich 2 joysticks.
uiii, joysticks - heisses thema für mich. im c't artikel war beschrieben, dass es ein paar spiele gibt, die man besser mit einem 4-wege stick steuert als mit einem 8-wege. so zum beispiel pac-man. da das aber ein liebelingsspiel meiner tochter werden wird (ich daddel es auch gerne) musste da ein kombistick her.
ich habe mich dann für einen entschieden, bei dem man einfach von aussen einen hebel umlegt. da muss nix ausgebaut werden. einfach serviceklappe im cabinet auf und zack - ist umgestellt.
zu den problemem komme ich noch...

martins tastatur lötaktion wollte ich mir nicht antun - zum einen hab ich keinen lötkolben mehr (der alte ist kaputt) und zum anderen ist mir das viel zu viel fummelkram.
zum glück gibts was ganz tolles, um die button klicks und joystick bewegungen als tastatureingaben zu simulieren: I-PAC.
und das gute ist: die tastencodes sind zwar frei programmierbar - aber als default auf den MAME abgestimmt. so was liebe ich...

somit bestellte ich im arcadeshop ein paar teile für den ersten "panel" test:
  • einen joystick
  • 4 buttons
  • und einen i-pac ve
bestellung abgegeben und keine 2 tage später hatte ich die dinge auf dem schreibtisch liegen.

design

oha, noch so'n schweres thema für mich: wie gestalte ich die schönen oberflächen. ich bin meist gut im kopieren und anpassen - aber selber was entwerfen...
nach wirklich vielen stunden im internet nach vielleicht passenden motiven, die ich einfach nur ausdrucken muss, hab ich mich entschlossen, dass doch mehr oder weniger selber zu entwerfen. da ich nicht über eine software verfüge, mit der man ein bild einfach über mehrere din-a4 seiten ausdrucken kann, bin ich nach kurzer suche bei einem dtp programm hängengeblieben, dass ich noch aus den windows 3.11 tagen kannte: die gratis starter version von pageplus des herstellers serif.
damit habeich dann die ersten designversuche unternommen. ob das alles so klappt, kann ich noch nicht sagen. mein mulmiges gefühl bei dem ganzen thema jedenfalls ist weg ;-)

zusammenspiel buttons, stick, i-pac und mame

jetzt war es endlich soweit: ich wollte vor dem kauf der restlichen dinge (stick, buttons, holz,...) einmal ausprobieren, wie es sich denn so spielt. dazu flugs in die garage gerannt; ein altes brett mit zwei "standfüssen" versehen; ein paar löcher rein für stick und buttons; und dann...
probleme! zunächst wusste ich nicht, wie man den joystick am brett befestigen soll. dem ding lag keine anleitung bei (braucht man ja auch eigentlich nicht) und im internet gabs nur vom hersteller ein paar kurze worte. resumee: entweder man baut das auf einem dünnen panel ein (<5mm), dann reichen einfache schrauben von ober durchs panel. geht bei mir ja nicht - habe holz. oder man macht das loch für den stick rechteckig, so dass das ding von oben durchpasst und nur die seiten am rand zum festschrauben aufliegen.
fand ich aber von der optik her nicht so schön. dann sind 8 schrauben auf dem panel zu sehen. man hätte die natürlich unter das design bringen können - dann wären aber trotzdem noch hubbel da. und dann hatte ich angst, dass die geplante plexiglasabdeckung nicht mehr sauber rauf geht.
nach einer nacht drüber schlafen und einer mail an martin hatte ich dann eine idee:
hier das ergebnis des ersten tests. zu sehen sind meine probebohrungen mit 2 buttons und dem joystick, dann die verkabelung unten und die anschlüsse an den ipac.


dann noch flugs das ipac an den pc via usb angeschlossen und: das daddeln kann beginnen. die bedienung von mame klappte super. auch mala ist einwandfrei mit der hardware zurechtgekommen. einziger wehrmutstropfen: ich habe das gefühl, dass der joystick durch den langen shaft zu träge ist. man muss wirklich ne ganze ecke in die richting klicken, biss das ding reagiert. einige spiele liessen sich gar nicht richtig steuern. jetzt bin ich am grübeln, ob ich nicht vielleicht doch nen trackball brauche. aber einen vernünftigen mit usb anschluss gibt es für 100€ - ne menge holz. ich glaube, ich probiere lieber nochmal einen anderen stick aus.

wir bauen ein cabinet

naja, nicht wir, sondern erstmal nur ich. klang nur irgendwie besser...

freitag war ich im baumarkt und habe erstmal ein paar materialien besorgt. das waren zunächst nur holz für die seitenteile, oben über dem marquee, vorne unter dem panel und einen grossen teil der rückwand. für aussen habe ich 12mm mdf genommen - für die rückwand 16mm pressholz - das übliche halt...

dann nach plan erstmal alles aufgezeichnet, beide seitenteile fixiert und drauflos gesägt. ging zunächst auch super mit der kreissäge. nur ein kleines stück wollte ich lieber nicht damit sägen. in der garage hab ich dann meine stichsäge gesucht: verdammt. verliehen. aber an wen ?
gleich der erste versuch war ein treffer. michi (viele grüsse an dieser stelle) kommt vorbei, bringt mit das teil und wir diskutieren etwas...ein bier wollte er (leider) nicht, weil er gleich wieder los müsse...

für die füsse hatte schwiegervater noch vom letzten möbelkauf ein paar teile über:

wir bauen ein cabinet - teil2

sieht doch schon ganz gut aus. leider habe ich mich an einer stelle um 10cm vermessen. mal sehen wers merkt...
aber ich glaube, das macht nichts.
jetzt kommt die erste probe, wie der monitor am besten passt.

habe die position ein paar mal ändern müssen.

so siehts am enden von 5 stunden arbeit aus. ich bin zufrieden - obwohl ich das gefühl habe, dass ich die eine oder andere schraube nochmal lösen muss...
das einzige was ich etwas unterschätzt habe sind die ausmasse. ich war zwar vorher in unserem kleinen partykeller und hab mir mit dem zollstock ein bild gemacht. aber dass das dann doch so wuchtig wirkt, hätte ich nicht gedacht. aber jetzt nicht nervös werden und erstmal abwarten, bis er fertig ist. aber: einen alternativplatz hätte ich schon.

wir bauen ein cabinet - teil 3

so, boxen sind drin, auch die hintergrundbeleuchtung für mein marquee. ich hatte noch eine küchen-unterschrank-lampe. mein cabinet hat ja new 60er breite - die lampe hat 52cm. perfekt: passt direkt davor. ja pustekuchen - ich hatte das anschlusskabel vergessen. jetzt ist die röhre quer drin. ich hoffe, es wird alles ordentlich ausgeleuchtet.

und der erste entwurf für das mala layout: das erste für die jukebox, das zweite für die flipper.

     

super. habe heute viel geschafft. aber leider nicht so viel zu sehen. eher sachen im hintergrund:
ich habe tragegriffe eingebaut, die halteleisten fürs bezel und die stromversorgung "externalisiert".

 

wir bauen ein cabinet - teil 4

ach ja: und - gelernt aus martis erfahrungen und seinem nachmessen - die flipperbuttons eingebaut. hab etwas bammel gehabt. schliesslich sägt man nich einfach so mal löcher in das cabinet...aber alles gutgegangen.
     

und zack: eine tür und ein schloss sind auch schon dran.

   

die ersten bohrungen fürs panel sind auch schon erfolgt.

 

so, löcher sind verspachtelt...

 

marquee design

habe mit meiner frau das design durchgesprochen. da wir unseren kleinen partykeller als 10 vorne (star trek tng) eingerichtet haben, sollte unser cabinet auch ein entsprechendes design bekommen. hier mein erster marquee entwurf:

das panel

also das paneldesign war auch nicht so einfach, wie ich mir es vorgestellt hatte. wieviele knöpfe und welche braucht man wo ?
wie kriegt man ein passendes layout hin ?

wie ja bereits vorher erwähnt, soll das ganze im star trek layout sein. also musste auch für das panel ein lcars design her. hier mal der erste entwurf:

   

dazu passend hier auch die neuen marquee und bezel designs

   

hier schonmal die ersten bilder, wie mein panel dann aussehen wird. leider habe ich bei der bestellung ein paar buttons vergessen :-)

   

so, es nähert sich das ende. hier mal der ipac in action und meine verkabelung

   

fast fertig

angemalt, münztuer eingebaut und fast fertig...

     

eigesetzte software

hier will ich nochmal meine eingesetzte software kurz bekannt geben und die erfahrungen dazu pappen:

MAME
die basis. da kommt man nicht drum herum. wer aber highscores mit speicher möchte, der sollte sich mal www.mameworld.info/highscore ansehen.
MaLa
ein supertool. zuerst habe ich gedacht: hui, das sieht aber kompliziert aus - ist es aber nicht. habe inzwischen meine eigenen layouts gebastelt, eigene töne für die gui aktionen hinterlegt und bin schwer begeistert. man kann sogar für jeden emulator eigene layouts machen. und das macht auch im höchsten grade sinn, da sich die informationen fuer die games natuerlich grundlegend von z.b. der jukebox unterscheiden.

timeline

02.01.2013 ich bin mit meinen c'ts im rückstand. also nehme ich mir vor, alle im eilverfahren durchzublättern und nur das wirklich interessante zu lesen. bingo: c't 2012-12 - seite 158f - ein bericht über mame
03.01.2013 nach intensiven recherchen habe ich auf meinen alten laptop mame, mala und ein paar games installiert.
04.01.2013 die tests meiner pc hardware sind abgeschlossen. jetzt werden 1 joystick und 4 buttons als ersten arcadetest bestellt.
08.01.2013 die bestellten teile treffen ein.
09.01.2013 erster testaufbau mit einem joystick, 2 buttons und dem i-pac.
11.01.2013 habe beim baumarkt holz fürs cabinet besorgt
12.01.2013 jetzt wirds ernst - das cabinet soll entstehen. investiere 5 stunden arbeit - nur unterbrochen von einem klönschnack mit michi, der mir meine stichsäge vorbei bringt, und einer mittagspause.
14.01.2013 boxen, lampe und ein paar einbauböden eingebaut.
15.01.2013 laptop, monitor und subwoofer testweise mal aufgebaut um zu sehen, wo die sachen am besten stehen sollten.
dann mit der tastatur, maus und tochter den ersten flipper ausprobiert.
22.01.2013 hab heute etwas zeit. habe flipper buttons, dach, halterung fürs bezel und stromversorgung eingebaut.
die hauptelemente wurden mit kabelbindern fixiert.
26.01.2013 habe die tür und ein rundschloss eingebaut. das design des marquee wurde ebenfalls überarbeitet.
02.02.2013 panel löcher gebohrt und design, brett und plexiglas zusammengeführt.
03.02.2013 löcher zugespachtelt und die erste grundierung aufgetragen.
05.02.2013 endlackierung aufgetragen
09.02.2013 verkabelung zu ende gebracht
10.02.2013 alles zusammengesetzt und zum ersten mal geflippert :-)
Next